LoRaWAN

Das Funknetzwerk für die digitale Kommune

Das Funknetzwerk für die digitale Kommune

In Herrenberg werden Anwendungen für die Smart City getestet. Hierfür wird ein Funknetz benötigt, das stabil und leistungsfähig ist. Deshalb wird in Herrenberg LoRaWAN eingesetzt. Die Technologie bietet einige Vorteile.
Die Herrenberger:innen wissen die Vorzüge digitaler Anwendungen bereits zu schätzen: Ausgewählte Mülleimer melden automatisiert ihren Füllstand, werden also geleert, bevor sie überquellen. Die Echtzeitanzeige minimiert die Suche nach einem freien Parkplatz. Damit solche Anwendungen funktionieren, müssen Daten übertragen werden. Dafür wird in Herrenberg LoRaWAN eingesetzt. Das Kürzel steht für Long Range Wide Area Network. Kurz gesagt kann LoRaWAN kleine Datenpakete über große Distanzen übertragen. Dafür messen Sensoren bestimmte Parameter, wie etwa den Füllstand eines Mülleimers. Über das LoRaWAN werden die Daten an einen Netzknoten und von dort in ein Datenportal übertragen.

„LoRaWAN ist ein offener Funkstandard, bei dem mit geringem Aufwand und niedrigem Energieverbrauch eine optimale Netzabdeckung und störungsunempfindliche Signalübertragung gewährleistet wird“, erklärt Martin Wuttke, Erster Landesbeamter und Dezernent für den Bereich Bauen und Umwelt. Für Wuttke hat LoRaWAN entscheidende Vorteile: Zunächst fallen keine Lizenzgebühren an. Darüber hinaus ist wegen der niedrigen Sendefrequenz die Strahlungsintensität gering und die Signale gelangen auch durch dicke Gebäudewände.
Quelle: Grundlagenpapier: Smart Herrenberg, 2018

Alltägliches funktionaler machen

Der Landkreis Böblingen will bundesweit der erste Kreis sein, der LoRaWAN flächendeckend für die digitale Verwaltung und seine Bevölkerung einsetzen will. „Alltägliche Gegenstände lassen sich in ihrer Funktionalität steigern und die mit ihnen einhergehenden Vorgänge lassen sich durch die digitale Vernetzung vereinfachen“, erklärt Landrat Roland Bernhard.

In Herrenberg werden mittels Sensoren die Füllstände von Mülleimern via  LoRaWAN übermittelt

Mit dem Projekt „Open Region“ soll das Netzwerk allen Bürgerinnen und Bürgern zur Verfügung gestellt werden. Dafür werden im gesamten Landkreis 52 Netzknoten, sogenannte Gateways, installiert. Sensoren wählen das nächstgelegene Gateway aus, das die verschlüsselten Daten übermittelt. Personenbezogene Informationen werden weder erhoben noch übertragen. Gleichzeitig wird in Kooperation mit dem Herman Hollerith Zentrum, den Städten Herrenberg und Holzgerlingen und dem The Things Network Region Stuttgart kräftig an Anwendungen für die digitale Verwaltung gearbeitet.

In Herrenberg sind bereits 407 LoRaWAN-Sensoren im Einsatz. Anhand der so gewonnenen Informationen über Temperatur und Feuchtigkeit entscheidet zum Beispiel die Straßenmeisterei, wann der Winterdienst notwendig ist. Die Stadtgärtnerei kann rechtzeitig Pflanzen und Bäume bewässern. Das sind nur zwei von unzähligen LoRaWAN-Anwendungen. Landrat Bernhard ruft daher jeden und jede im Kreis auf, das offene Netzwerk zu nutzen und Ideen einzubringen.

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