Für digitale Anwendungen braucht es hohe Bandbreiten und stabile Verbindungen. Damit das Videostreaming daheim ebenso funktioniert wie das Internet of Things (IoT) im industriellen Bereich, wird im gesamten Landkreis Glasfaser verlegt.
Breitband wird zum entscheidenden Standortfaktor. Unternehmen siedeln sich nur an, wenn gewährleistet ist, dass sie vor Ort über schnelle und stabile Internetverbindungen verfügen können. Immobilien verlieren an Wert, wenn es bei Netflix oder beim Online-Gaming ruckelt. Mit derlei Anwendungen sind die veralteten, auf Kupferdraht basierenden Netze überfordert – ganz zu schweigen von Zukunftsszenarien wie Smart City, Smart Farming, autonomem Fahren oder Homeoffice und Homeschooling. Gerade die Coronapandemie hat eindrücklich bewiesen, wie wichtig stabile und schnelle Breitbandverbindungen sind. Die Zukunft gehört daher der Glasfaser.
„Glasfaser ist das Rückgrat der digitalen Zukunft – sie bietet enorme Breitbandkapazitäten und schafft die Grundlage für nachhaltigen Fortschritt und Innovation“, bringt es Rahel Rediet, operative Geschäftsführerin des Zweckverbands Breitbandausbau, auf den Punkt. Dem Zweckverband gehören 25 der 26 Kommunen im Landkreis an. Er ist Gesellschafter der Gigabit Region Stuttgart GmbH (GRS), deren stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender Landrat Roland Bernhard ist. Ziel der GRS ist der flächendeckende Glasfaserausbau in den Landkreisen Böblingen, Esslingen, Rems-Murr, Göppingen und Ludwigsburg und der Landeshauptstadt Stuttgart. Als Zwischenetappe sollen bis Ende 2025 alle Schulen und Unternehmen in kommunalen Gewerbegebieten sowie 50 Prozent der Bevölkerung die Möglichkeit eines einen Glasfaseranschlusses erhalten. Bis 2030 ist dann die Versorgung von 90 Prozent der privaten Haushalte geplant. Dabei wird die Glasfaser entweder bis an die Gebäude (Fiber to the Building, FTTB) oder sogar bis zu den Wohnungen (Fiber to the home, FTTH) verlegt; mindestens jedoch in die Gehwege oder Straßen einer Gemeinde oder Stadt als sogenannte „homes passed“, um eine nachträgliche Verdichtung zu gewährleisten.
„Leistungsfähige Glasfaserleitungen bis in jedes Haus und jeden Betrieb werden künftig noch mehr zum entscheidenden Standortfaktor für die Attraktivität einer Region werden“, unterstreicht Landrat Bernhard die Bedeutung des Glasfaserausbaus. Im Landkreis begann er in Weil der Stadt. Hier verlegte die Deutsche Telekom, Partner der GRS, rund 125 Kilometer an Glasfaserleitungen und stellte 62 neue Netzverteiler auf, um 1.750 Haushalte, die sich im Vorfeld für einen Glasfaseranschluss entschieden hatten, zu erreichen.
Inzwischen befinden sich viele weitere Kommunen im Landkreis im oder kurz vor einem Glasfaserausbau. Neben der Telekom treibt auch die Deutsche Glasfaser den FTTB/H-Ausbau im Landkreis voran. Und das mit Erfolg: Lag die Versorgung der Haushalte im Landkreis Böblingen mit FTTB/H-Anschlüssen Ende 2020 nicht einmal bei acht Prozent, stieg die Quote innerhalb von nur vier Jahren auf über 32 Prozent.
Der Landkreis befindet sich also mit Hochdruck auf dem Weg zur zukunftsfähigen Glasfaser-Datenautobahn. Damit legt er den Grundstein für die digitale Daseinsvorsorge sowie für eine moderne und nachhaltige Industrie. Für die Zukunft des Mobilfunks ist eine leistungsfähige Glasfaserinfrastruktur unverzichtbar. 5G und alle folgenden Generationen benötigen eine direkte Glasfaseranbindung der Funkmasten, um die wachsenden Datenmengen schnell und zuverlässig zu transportieren. Diese enge Verbindung zwischen Mobilfunk und Glasfaser ermöglicht Geschwindigkeiten von bis zu 1 Gbit/s und bildet die Grundlage für modernes Surfen, Streaming und digitale Anwendungen. Ohne Glasfaser bleibt das Potenzial des Mobilfunks begrenzt – eine flächendeckende Glasfaseranbindung ist daher der Schlüssel für eine zukunftssichere, leistungsstarke mobile Kommunikation.
Das Herzstück im schwäbischen Silicon Valley – und das seit 27 Jahren: In der digitalen Welt eine halbe Ewigkeit. So lange existiert bereits das Softwarezentrum Böblingen/Sindelfingen. Es hat den Finger aber immer noch am Puls der Zeit, wie die Eröffnung des KI-Start-up- und Innovationszentrum AI xpress im Jahr 2021 zeigt – ein Hotspot für die Wirtschaftsregion Stuttgart.
Impulse, Ideen und Innovationen – bei der jährlich stattfindenden DiGiTALK-Veranstaltung bringt die Wirtschaftsförderung Böblingen Digitalisierung greifbar auf die Bühne. Hochkarätige Speaker wie Sascha Lobo oder Roman Klis geben spannende Einblicke in technologische Trends und gesellschaftliche Entwicklungen. Für Unternehmen eine inspirierende Plattform zum Mitdenken, Austauschen und Vernetzen.
Der digitale Fortschritt ist in Böblingen allerorten sichtbar. Zahlreiche Projekte der vergangenen Jahre belegen dies, vom „Smart Farming“ in der Landwirtschaft über das in Herrenberg getestete Funknetzwerk für die digitale Kommune „Smart City“ bis zur intelligenten Stadt von morgen unter dem Titel „Smart City Living“.
Kompetenter Partner der Wirtschaft für die digitale Transformation und KI – in kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) fehlt es häufig an Know-how, um das Potenzial digitaler Anwendungen zu nutzen. Das 2019 gegründete Zentrum Digitalisierung Region Stuttgart (ZD.BB) schafft hier Abhilfe.
Seit 14 Jahren ist IBM in Deutschland am Hauptsitz Ehningen mit verschiedenen Unternehmenseinheiten vertreten. Mit dem IBM Technology Campus bereitet der Technologiekonzern den Boden für ein Innovationsökosystem in Baden-Württemberg.
Zweckverband Breitbandausbau
Landkreis Böblingen
p. Adr. Landratsamt Böblingen
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71034 Böblingen
Tel. 07031 / 663 1469